Verschiedene Verschlussarten

Seit Jahrhunderten dient der Korken traditionell als Verschluss für Weinflaschen. Kork ist ein Naturprodukt, das nicht in beliebiger Menge produziert werden kann. Aus diesem Grund gehört der Naturkorken zu den teuren Verschlüssen. Etwa fünf bis zehn Prozent sind jedoch fehlerhaft und geben den Korkgeschmack an den Wein ab. Mit dem Korkgeschmack erhält der edle Tropfen einen muffigen Geruch, der Wein ist ungenießbar. Die Meinungen von Fachleuten zum Naturkorken gehen dabei weit auseinander. Manche behaupten, Naturkorken ermöglichten einen geringen Luftaustausch, der zur Reifung des Weines beiträgt. Andere wiederum sind der Meinung, dass Wein unter völligem Luftabschluss am besten reifen würde.
Eine Variante des Naturkorkens ist der Presskorken, der aus Korkgranulat besteht, das mit Harz gebunden wurde. Manchmal sind Presskorken an beiden Enden zusätzlich mit einer Scheibe Naturkork verklebt. Presskorken können spröde und undicht werden. Auch hier kann es zu “Korkschmeckern” kommen.
Kunststoffkorken aus Polyethylen-Mischungen sind erst seit einigen in Gebrauch. Sie zeigen gute Ergebnisse, jedoch gibt es noch keine Erfahrungswerte hinsichtlich Weinen, die über Jahre zur Reifung gelagert werden.
Schraubverschlüsse werden vor allem bei preiswerteren Weinen verwendet. Sie sind praktisch und halten lange dicht. Jedoch hält sich hartnäckig die Assoziation beim Verbraucher, der Schraubverschlüsse mit billigen Weinen in Verbindung bringt. Trotz der ausgezeichneten Eigenschaften der Schraubverschlüsse haben sich die Winzer bisher zurück gehalten, ihre teuren Weine mit diesen Verschlüssen zu versehen. Kronkorken stellen ebenfalls einen luftdichten Verschluss dar und sind für Weinflaschen ebenso gut geeignet. In letzter Zeit gehen immer mehr Weingüter dazu über, ihre Weinflaschen mit einem Kronkorken zu verschließen.
Neuere Alternativen stellen die Glasverschlüsse dar. Diese Verschlüsse bestehen aus reinem Glas und werden nach dem Abfüllen mit der Weinflasche verschmolzen. Andere Glasverschlüsse sind mit Kunststoff ummantelt, der für einen absolut dichten Verschluss sorgt. Auch hier liegen noch keine Erfahrungswerte über Jahre und Jahrzehnte bezüglich der Reifung des Weines vor.
Während manche Weinliebhaber und Sommeliers auf Naturkorken, den Plopp beim Öffnen der Flasche und den natürlichen Einfluss des Korkens auf die Reifung des Weines schwören, stellen immer mehr Winzer auch bei hochwertigen Weinen auf alternative Verschlussformen um.